Mögliche Folgen sexueller Gewalterfahrungen sind:
- körperliche Verletzungen
- körperliche und psychosomatische Folgen
- emotionale Reaktion
- selbstzerstörerisches Verhalten
- verändertes Sozialverhalten
- verändertes Sexualverhalten
Achtung: Von den Symptomen kann nicht einfach auf sexuelle Gewalterfahrungen geschlossen werden!
Diese körperlichen Verletzungen können nach einem sexuellen Übergriff auftreten:
- Bisswunden im Genitalbereich
- Risse am After oder in der Vagina
- Blutergüsse in erogenen Zonen
- striemenartige Spuren an der Innenseite der Oberschenkel
- Geschlechtskrankheiten
- HIV/ Aids
Sexuelle Gewalterfahrung kann diese körperlichen und psychosomatischen Folgen nach sich ziehen:
- Schlafstörungen
- Sprachstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Legasthenie
- Haltungsschäden
- Verspannungen
- Hauterkrankungen (z.B. Sonnenallergien)
- Ess-Störungen (z.B. Ess- und Magersucht, Bulimie)
- Asthma
- Epilepsie
- Autismus
- Menstruationsstörungen
- Ausfluss
- Schwangerschaften
Emotionale Reaktionen, die häufig nach sexuellen Übergriffen auftreten, sind:
- diffuse Ängste (z. B. in geschlossenen Räumen, vor Autoritätspersonen)
- Angst vor Infektionen (z. B. HIV, Geschlechtskrankheiten)
- regressives Verhalten
- aggressives Verhalten
- Vereinsamung
- Beziehungsschwierigkeiten
- Scham- und Schuldgefühl
- geringes Selbstwertgefühl
- Ablehnung der eigenen Geschlechterrolle
- zwanghaftes Verhalten (z. B. Waschzwang, Grübelzwang)
- Phobien
- Depressionen
- Hilflosigkeit
- Zweifel an der eigenen Wahrnehmung
- überangepasstes Verhalten
- Kontaktstörungen
- Psychosen
Wenn ein Mädchen oder ein Junge sexuell missbraucht wurde, kann es zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen kommen:
- Suizidversuche
- Arbeitssucht
- Ritzen
- Haare ausreißen
- Zigaretten auf der Haut ausdrücken
- Nägelkauen
- Spielsucht
- Drogen-, Tabletten- oder/und Alkoholabhängigkeit
Das Sozialverhalten kann sich nach sexueller Gewalt verändern. Mögliche Verhaltensweisen sind:
- übersteigertes Fremdeln
- distanzloses Verhalten
- Verschlossenheit
- Einzelgängertum
- Misstrauen
- kriminelle Handlungen
- regressives Verhalten
- „frühreifes“ Verhalten
- Leistungsverweigerung
- extreme Leistungsmotivation
- extrem ohnmächtiges Verhalten
- extremes Machtstreben
- Streunen
- Weglaufen aus dem Elternhaus
- extremes Klammern an Bezugspersonen
- Beziehungssucht
- „auffälliges Verhalten“ gegenüber bestimmten Männer- oder Frauentypen
- sicheres Auftreten in Gruppen bei gleichzeitig ängstlichem Verhalten im Einzelkontakt
Sexuelle Gewalterfahrungen bleiben nicht ohne Folgen für das eigene Sexualverhalten. Mögliche Folgen sind:
- Sexualisieren von sozialen Beziehungen
- exzessive sexuelle Neugierde
- offene Masturbation
- Bloßstellen der Genitalien
- zwanghaft häufiger Partnerwechsel
- auffälliges Verhalten während der Menstruation
- altersunangemessenes Sexualverhalten bzw. sexuelles Spiel
- Verweigerung / Negierung sexueller Bedürfnisse
- Prostitution
- sexuell aggressives Verhalten (insbesondere bei männlichen Betroffenen)
- sadomasochistisches Sexualverhalten
- sogenannte sexuelle Verwahrlosung
Eine Literaturliste zum Thema sexuelle Gewalt kann bei uns angefordert werden
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